Wohl keine andere Figur hat mich in den letzten Jahren so sehr beschäftigt wie „Der letzte Bulle“. Mick Brisgau war für mich über fünf Jahre ein treuer Begleiter, der mir ans Herz gewachsen ist.
Das passiert nicht einfach so. Und dass es überhaupt geschieht, ist ein echter Glücksfall, denn die Skizze zur Figur muss schon so viel Fantasie in mir freisetzen, dass es zu einer Art Kettenreaktion kommt. Ich habe jeden Tag, während ich den Bullen gedreht habe, danach gesucht ihn mit leben zu füllen. Also nicht nur das zu spielen, was im Drehbuch stand, sondern mich tief in den Charakter vorzuarbeiten. Zu meinem Glück hatte ich wunderbare Kollegen, die nicht nur stets bereit waren, Neues auszuprobieren und etwas zu wagen, sondern auch selbst immer wieder eigene Ideen eingebracht haben. Die Produktion und auch die Redaktion haben uns nicht gebremst, sondern sich ebenfalls mutig überraschen lassen, was wir wohl wieder so ausbrüten würden.
Nach fünf Staffeln war dann Schluss, denn ich wollte nicht, dass die Figur, die ich so lieb gewonnen hatte, verschleißen würde. Es ist nämlich ein ständiges Suchen gewesen, ein Aufspüren von Ahnungen und Ausbrüten von Ideen, was den Bullen als Serie so interessant gemacht hat. Es gab keine Garantie, dass es funktioniert, und kein Rezept, nach dem man immer das gleiche leckere „Gericht“ herausbekommt. So endete die Serie nach fünf Staffeln und Mick Breisgau wurde in die Freiheit entlassen. Seitdem segelt er wohl übers Meer, bereist die Welt, trifft Menschen aus aller Herren Länder und holt all die Abenteuer nach, die er während seines Dornröschenschlafs verpasst hat.
Das konnte so natürlich nicht weitergehen.
Nach drei Jahren Vorbereitung waren wir endlich so weit, den Bullen ins Kino zu bringen. Peter Thorwarth, der wie ich aus dem Ruhrgebiet kommt und den ich seit zwanzig Jahren kenne, hat das Buch geschrieben und Regie geführt. Erzählt wird die Geschichte von Anfang an. Es beginnt also damit, dass Mick erwacht. Und wir können uns sicher sein, dass er, wenn er erst wieder zu Kräften gekommen ist, kein bisschen Respekt vor dem Zeitgeist haben wird und sich jeder Blödheit mit der gewohnten Coolness entgegenstellt. Und natürlich ist er nicht allein, sondern wird von seinem guten alten und neuen Kollegen Andreas Kringe begleitet, der wieder einiges aushalten muss.
Die Dreharbeiten fanden im Herbst 2018 im Ruhrgebiet statt und ich danke ausdrücklich allen Beteiligten, die uns dabei unterstützt haben. Fortsetzung folgt…